Eine richtig gute Starthand ist bei Texas Hold'em Poker noch keine Siegesgarantie. Eine weniger gute Starthand ist dementsprechend auch noch nicht das Ende der Pokerwelt. Du kannst mit entsprechendem Glück mit jeder Starthand gewinnen.
Du kannst aber durch richtige Entscheidungen, welche Starthände du spielst und welche nicht, schwierige Situationen am Pokertisch vermeiden. Wir haben die 169 möglichen Starthände in 5 qualitative Gruppen unterteilt, um dir eine Entscheidungsgrundlage für deine Starthände zu bieten. Wie du nach deiner Starthand Einsätze richtig spielst, erklären wir dir unter richtiges Setzen.
Sehr gute Starthände sind vor dem Flop zumeist schon zu favorisieren. Dazu zählt zum Beispiel die bestmögliche Starthand bei Texas Hold'em, ein Paar Asse. Mit dieser Hand und anderen sehr guten Starthänden kannst du vor dem Flop ohne Bedenken erhöhen.
Weitere sehr gute Starthände sind zum Beispiel hohe Paare (Könige, Damen, Buben) beziehungsweise hohe Karten (Ass mit König) in gleicher Farbe. Bei gleicher Farbe spricht man von "suited" Karten. Diese Karten haben gegenüber nicht suited Karten den Vorteil, dass du mit ihnen die Chance für einen Flush hast. Suited Karten dürfen aber auch nicht überbewertet werden. Bei den Poker Wahrscheinlichkeiten ist ein Flush nämlich eine seltenere Hand.
Mit sehr guten Starthänden solltest du vor dem Flop raisen (erhöhen), um mit etwas Glück die Anzahl der Mitspieler zu reduzieren und damit deine Gewinnchancen zu erhöhen. Die sehr guten Starthände:
- Paar Asse: Ein Paar Asse nennt man als Starthand auch "Pocket Rockets". Diese stärkste Poker Starthand bei Texas Hold'em ist im Pre-Flop natürlich zu favorisieren. Aber Achtung: Der Favorit gewinnt natürlich nicht immer! So sinkt die Gewinnchance dieser Kombination im Laufe des Spielverlaufs, wenn mehrere Spielerinnen bzw. Spieler im Spiel verbleiben. Raise mit deiner Starthand also früh stark, um das Feld zu dezimieren.
- Paar Könige: Die zweitbeste Starthand im Poker kann vor dem Flop ebenfalls aggressiver angespielt werden. Du kannst also ruhig einen höheren Raise wagen. Beobachte deine Mitspielerinnen und Mitspieler aber genau, um nicht hoch gegen ein Paar Asse zu verlieren!
- Paar Damen: Die Pocket Queens sind die drittbeste unter den Poker Starthänden. Während die Damen vor dem Flop sehr stark sind, musst du nach dem Flop aufpassen. Jede Kombinationen mit Ass oder König ist in den Poker Wahrscheinlichkeiten nach dem Flop dem Paar Damen überlegen. Erhöhe daher mit dieser Hand schon vor dem Flop.
- Ass-König Suited: Ass und König in gleicher Farbe ist die beste Starthand, die nicht aus einem Paar besteht. Doch der Ruf dieser Hand ist mies: So sind die Ass-König Kombinationen als "Anna Kournikova" verschrienen (sehen gut aus, gewinnen aber nicht). Besonders die Suited Hand ist aber sehr stark und schlägt alle Paare außer Assen und Könige in rund 50 % der Spielrunden.
- Paar Buben: Die "Pocket Jacks" gelten zwar als schwierig zu spielen, schlagen aber jedes kleinere Paar und alle Hände, die nicht aus zwei Overcards bestehen in der Mehrheit der Fälle. Achte bei dieser Hand jedoch stärker auf deine Position sowie Raises und Re-Raises.
Gute Starthände wirken vor dem Flop vielleicht nicht so attraktiv, haben aber bei einem passenden Flop ein hohes Entwicklungspotenzial. Dazu zählen mittlere Paare (Zehner, Neuner, Achter, Siebener), aber auch zwei verschiedene Bildkarten (Ass mit Bube, König mit Damen) sowie Asse mit einer guten Beikarte in der gleichen Farbe (z. B. Ass mit Zehn oder Ass mit Neun).
Mit all diesen Händen kannst du schon vor dem Flop callen bzw. auch raisen, da du eine hohe Chance hast, den Pot zu gewinnen, wenn du mit dem Flop einen Drilling oder ein hohes Paar bilden kannst. Die guten Starthände:
- Paar Zehnen: Wie auch bei dem Paar Buben gilt es bei den Pocket Tens die Mitspielerinnen und Mitspieler genau zu beobachten. Sei besonders vorsichtig, wenn du bei bei einer späten Tischposition schon Raises und Re-Raises gesehen hast. Dann könntest du sogar über einen Fold nachdenken. Gab es aber noch keinen Raise, solltest du unbedingt eine Erhöhung versuchen.
- Ass-Dame Suited: Eine Hand, die du vor dem Flop unbedingt spielen solltest. Auch einen Raise kannst du ohne Bedenken mitgehen, außer er ist wirklich sehr hoch. Sollte der Flop jedoch nicht gut für dich ausgehen und die Konkurrenz raisen, kannst du das Blatt auch ruhig folden.
- Ass-König Offsuit: Aufgrund der unterschiedlichen Farben deiner beiden Handkarten hast du hier geringere Chancen auf einen Flush. Dennoch hast du gute Siegchancen, wenn die Konkurrenz kein Paar Asse oder Paar Könige hat.
- Ass-Bube Suited: Für diese Kombination sprechen die guten Aussichten auf ein Flush. Allerdings bist du statistisch gesehen jedem Paar ab 10 sowie Ass-König und Ass-Damen unterlegen.
- König-Dame Suited: Eine aussichtsreiche Hand, die dennoch mit Vorsicht gespielt werden sollte. Ein vorsichtiger Raise ist hier anzuraten. Bei einer schlechten Position mit viel Raises kannst du aber auch folden.
Spekulative Hände benötigen sehr oft eine besondere Unterstützung vom Flop. Dazu zählen kleine Paare (Sechser, Fünfer, Vierer, Dreier, Zweier), aber auch weitere hohe Karten (zum Beispiel König mit Bube oder Dame mit Bube) und so genannte "suited Connectors", das sind nebeneinanderliegende Karten gleicher Farbe (zum Beispiel Herz 10 mit Herz 9). "Connectors" sind dementsprechend zwei nebeneinander liegende Karten verschiedener Farben. Connectors haben eine höhere Wahrscheinlichkeit auf eine Straße.
Mit diesen Händen solltest du versuchen, sehr günstig zu spielen, also ohne hohen Raise in den Flop zu kommen. Beginnt eine Mitspielerin bzw. ein Mitspieler vor dem Flop (hoch) zu raisen, kannst du spekulative Hände ruhig folden.
Nach dem Flop kannst du diese Hände leicht aufgeben, wenn dein Paar nicht zu einem Drilling wurde, oder wenn du keine weitere Möglichkeit für einen Flush oder eine Straße hast.
Risikoreiche Hände sind auch bei einem guten Flop schwierig zu spielen. Zu dieser Sorte zählen alle bisher nicht erwähnten suited Karten (zum Beispiel Herz Dame mit Herz 2), alle niedrigen Connector-Karten (zum Beispiel 5 mit 6 oder 3 mit 4) sowie Bildkarten mit niedriger Beikarte (zum Beispiel König mit 5).
Diese Hände solltest du eher folden, wenn du nicht gerade der Big Blind bist oder auch der Small Blind bei niedrigen Blinds. Raises solltest du folden. Um den Pot zu gewinnen, brauchst du einen guten Flop (zum Beispiel in Richtung Two Pairs).
Alle Starthände, die wir bisher nicht vorgestellt haben, solltest du vor dem Flop passen. Mit der Starthand 2 und 7 in unterschiedlichen Farben hast du übrigens die geringste Wahrscheinlichkeit, den Pot zu gewinnen.